Um neben der ganzen Euphorie mal ein paar Kritikpunkte aufzugreifen. In
Doom4 scheint man sich ja nicht völlig der Megatexture entledigt zu haben, siehe
PCGames-Artikel:
In Doom (2016) kommt die id Tech 6 zum Einsatz und es ist eben diese Engine, die mir als einziges noch Kopfzerbrechen bereitet. Denn beim Hands-on-Termin lief Doom am PC zwar wunderbar flüssig (auch auf Konsole werden 60 Fps angepeilt), aber es kam bei schnellen Richtungswechseln zu dem aus Rage bekannten Texturen-Pop-in. Laut Entwickler wird daran bis zum Release noch gearbeitet, leicht enttäuschend war es aber schon.
Ich denke eher nicht, dass die das in den Griff bekommen werden. Ich müsste mal Rage auf meiner aktuellen Hardware ausprobieren ob der Effekt dadurch gemildert wird aber ich kann mich erinnern, dass mich das in diesem Spiel auch ziemlich genervt hat. Ich versteh auch nicht warum man der Engine das Label Major, also Version 6, verpasst. Im Vergleich zu Rage sehe ich bisher keine drastischen grafischen Fortschritte. Partikel und Lichteffekte in dieser Qualität kennt man ja mittlerweile seit einigen Jahren. Und gerade die Grafik zählte ja bei Doom und Quake seinerzeit zu den wichtigen Kaufargumenten. Da Grafik nicht alles ist kommen wir zum nächsten Thema. Die Story soll ja auch wieder nur rudimentär vorhanden sein: Stummer Marine auf dem Mars, fehlgeschlagene Experimente öffnen das Höllentor. Warum hier id Software Potential verschenkt kann ich nicht nachvollziehen? Die Begründung "Old School" empfinde ich da als Ausrede. Es geht ja nicht darum uns umfangreiche RPG-Geschichten zu präsentieren aber Dead Space oder sogar das alte Half Life 2 war ein hervorragendes Beispiel wie man mit passenden Story-Elementen (auch ohne Romanreife Geschichte) Atmosphäre aufbaut und dadurch für mehr Tiefgang sorgt. Nach den ganzen RPG-Blockbustern könnte es gut sein, dass mich so klassische Shooter-Action noch ein paar Leveln langweilt. Erschwerend kommt hinzu, dass auch diese coole, creepige Horror-Atmosphäre von Doom3 wohl nicht mehr im Mittelpunkt stehen wird. Warum eigentlich nicht? Gerade das fehlt doch dem Spielmarkt derzeit, denn Titel mit düsterer Atmosphäre machen sich absolut rar. Das mit den fehlenden Quicksaves stört mich eher weniger aber hier setzt man wohl auf den "moderneren" Weg.
Meine Vermutung: Doom4 wird sich wie ein Mix der Vorgängerteile anfühlen und neue Elemente nur sehr zaghaft einsetzen und damit die klassichen Doom-Fans erfreuen aber wenig neue Publikum erreichen können. Ich bleibe deshalb bei meiner
Prognose von 5 Mio Kopien im ersten Jahr, die wahrscheinlich noch recht optimistisch war.