DoomHeidi
Pain Elemental
Jawoll!
Einige können das Album, in welcher Form auch immer, bereits ihr Eigen nennen, bevor das Teil am Montag offiziell endlich bei uns erscheint!
- Bevor ihr weiterlest : Eventuell Spoilergefahr -
Bitte postet hier eure Meinung, wahlweise zur Platte im Ganzen oder zu jedem Song einzeln (zweiteres wär' besser *g*)
Reise, Reise
Von vorne bis hinten ein meisterhaftes Lied...
Eine winzige Trommeleinlage, als wenn eine Szenerie eingeblendet wird : Zunächst Meeresrauschen, man hört Möwen....
es folgen sanfte Synthesizerklänge mit "Ruuuudern!"-Rufen im Hintergrund...
langsam wird man von dem Lied "an die Hand genommen"..Geigen setzen ein.. der erste richtige Schlagzeugpart, der Rhythmus ist vermittelt...
Dann geht es los : Ein langgezogenes Gitarrenriff, das mit dem einsetzenden Streicherorchester und warmen Chorklängen einen musikalisch-stürmischen Aufwind entfacht; das muss man einfach genießen...
es beruhigt sich kurz -> man wird wieder verstärkt an die Hand genommen - ein flinkes Gitarrenriff, das direkt zu Bewegungen verleitet. Die Gitarre setzt aus, Chöre im Hintergrund + Schlagzeug, während Till die erste Strophe noch sehr sachte singt...
Dann eine Art Bridge mit einer Kehlkopf-Stimme : Aaaaaahhhh...... Aaaaahooooiiiiiii.....
Schlagzeug setzt aus, das Streichorchester setzt wieder ein....Der Refrain : Wieder dieser bombastisch-warme Aufwind verbunden mit der maskulinen Stimme, die wir alle so sehr lieben.. (in Perfektion!)...
Sofort geht dieser in Fleisch und Blut über, man muss mitsingen, man muss sich treiben lassen!
Besonders nennenswert ist auch, wie die letzte Wiederholung des Refrains langsam in einem Akkordeonsolo mündet; die "Ruuuuuudern!"-Rufe setzen auch wieder ein -> herrlich! Wenn man genau hinhört, kann man das Klappern der Tasten hören, was bei mir eine Art heimische Atmosphäre geschaffen hat; ich habe das komplette Lied einfach genossen und tue es sicher noch viele weitere Male!
Während man sich von der "Reise" beim Solo erholt, beginnt das Akkordeon immer leiser zu werden, bis einem urplötzlich ohne Vorwarnung einer der "Brecher" dieses Albums um die Ohren gepfeffert wird :
Mein Teil
Hart, deftig, düster - hier wird man wirklich mitgerissen! Der Kannibalenfall um Computertechniker Armin Meiwes, der sich über ein Kannibalenforum ein Opfer, bzw. eine Befriedigung für seine kranken Phantasien gesucht hat, wurde hier eindrücklich, düster und skurril in einem Nackenbrecher verpackt! In den Strophen geht es um Eindrücke, Empfindungen und Handeln des Opfers...
Teils gehen die Formulierungen schonmal an die Nieren : "Muss ich auch mit der Ohnmacht kämpfen, ich esse weiter unter Krämpfen", gesungen in einer verzerrten Stimme mit leicht österreichischem Akzent, was ein wenig geisteskrank wirkt;
das wird auch sehr von der Musik unterstützt.. harte Riffs, gepaart mit sehr "echtem" Schlagzeug, Schreien wie aus einem Irrenhaus und weiteren verrückt bis krassen Geräuschen...
der Refrain ist der Kern des Ganzen... sofort wird man von ihm umgeschmissen und muss haltlos mitgröhlen, so expressiv gesungen und gespielt ist er... gepaart mit einem "andeutungsreichen" Video war es der perfekte Skandal zum Comeback der Berliner!
Einerseits ein schöner Nackenbrecher, andererseits hielt es bestimmt jeder schonmal für interessant, wie das Opfer bei so einem Verzehr denkt. Im Fall aus Rothenburg war es absolute Absprache zwischen "Metzgermeister" und Opfer; dieser Song soll folglich auch zum Nachdenken anregen, ob eine so konkrete Absprache zu verurteilen ist. Sehr guter Titel!
Ausgeleitet durch nonnenartige Chöre mit düsterem Touch, folgt der nächste Geniestreich :
Dalai Lama
Die Neuinterpretation bzw. moderne Fassung von Goethes "Erlkönig"... Ich denke, man sollte das Original gelesen haben, um den künstlerischen Geist hinter diesem Lied völlig nachvollziehen zu können (**KLICK**)... Teils wird das Original in der rammsteinischen Fassung gedeutet :
Original :
»Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.«
Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an!
Erlkönig hat mir ein Leids getan! -
Dem Vater grauset's, er reitet geschwind,
Er hält in den Armen das ächzende Kind,
Erreicht den Hof mit Mühe und Not;
In seinen Armen das Kind war tot.
Dalai Lama :
Komm her
Bleib hier
Wir sind gut zu dir
Komm her
Bleib hier
Wir sind Brüder dir
Der Vater hält das Kind jetzt fest
Hat es fest an sich gepresst
Wehrt sich jetzt in Atemnot
Doch die Angst kennt kein Erbarmen
So der Vater mit den Armen
Drückt die Seele aus dem Kind
Diese setzt sich auf den Wind
Und singt:
Komm her
Bleib hier
Wir sind gut zu dir
Komm her
Bleib hier
Wir sind Brüder dir
- Man könnte beide Fassungen mischen und hätte als Ergebnis ein Gedicht, dass man nicht mehr interpretieren müsste!
Falls das nicht schlüssig erklärt war, bitte nachfragen!
Wenn man sich den Erlkönig als Ausgangsfassung vor Augen hält, fällt einem auf, dass eine neue Fassung mit völlig neuen Reizen wirklich ein ganzes Stück Talent verlangt und das hat Herr Lindemann bei Weitem nicht nur im genannten Beispiel bravourös bewiesen, wie ich finde.
Zum Titel : Die Wahl eines Dalai Lamas läuft in der Regel so ab, dass die Herren, deren die Wahl des nächsten Dalai Lamas aufgetragen wurde, eine Vision haben, in der sie die Reinkarnation des Vorgänger-Dalai-Lamas sehen und diese dann aufsuchen. Dalai Lamas Wesen die sich aus Mitgefühl entschlossen haben durch Reinkarnation wieder in das Leben oder 'in die normale Existenz' einzutreten um anderen Wesen zu dienen, obwohl sie als Erleuchtete Wesen (Buddha-Natur) den Kreislauf der Wiedergeburt hätten verlassen können.
Ich sehe es so, dass der Erzähler dieses visionäre Auswahlverfahren kritisert oder zumindest die Lage der ratlosen Hinterbliebenen schildert (evtl. ein wenig übertrieben, aber ich denke auch nicht, dass der Titel nun explizit auf jede Zeile zu beziehen ist, sondern nur Ansätze des Erlkönigs enthält, im Nachhinein ist der Titel auch nicht allzu wichtig, aber SEHR interessant gewählt, Respekt!)...
"Komm her, bleib hier, wir sind Brüder dir" (=Mönchbrüderschaft, die in dem Fall aufgezwungen und nicht belegbar ist)... soweit mein Interpretationsansatz... Übrig bleibt ein geniales Lied, das ich mir auch noch in zig Jahren anhören werde
Ausgeleitet durch ein Echo, der letzten Instrumente; der Beckenklang am Ende wird plötzlich wieder lauter und mündet in einem fffffffffffffffFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFUPP.....
Keine Lust
*dasmusikalischevakuumwirdaufgelöst*-PAFF....... ein verträumtes Intro, das einem wieder eine kurze Pause vom voherigen Song gibt, aber noch beinahe die selbe Melodie hat, bevor es wieder "voll in die Fresse" gibt, mit gnadenlosen und rasanten Riffs, die einen sehr interessanten Text einleiten; wir sind hier beim zweiten richtigen "Brecher" des Albums angelangt...
Ich hab' keine Lust, Ich hab' keine Lust, Ich hab' keine Lust, Ich hab' keine Lust,.... Ich hätte Lust mich auszuziehen, hab keine Lust, mich nackt zu sehen etc... hätte Lust mit großen Tiere, keine Lust es zu riskieren... keine Lust mich zu wiegen, keine Lust zu verdauen.... keine Lust... keine Lust... hm.... ersten Ansatz zur Interpretation findet man erst gegen Ende "Lustlos fasse ich mich an und merke bald, ich bin schon lange kalt..... so kaaalt... mir ist kaaaaaaalt..."..
Das ist wieder offen für verschiedene Interpretationen; das ist auch sehr schön an Rammstein^^.. Tja.. wie soll man's zusammenfassen : "Wer rastet, der rostet"? Wie auch immer.. Hinter dem Text steckt mehr als anfänglich vermutet und wird erst durch die Pointe ein wenig aufgedeckt; ansonsten erwartet uns hier angenehm ruppige, harte Musik, die wieder zur Bewegung animiert.. der Refrain hat wieder etwas Bombastisches, worauf ich ja persönlich besonders stehe . Ich find's auch sehr gut, dass die letzte Strophe auf der bombastischen Schiene des vorhergehenden Refrains mitfährt; es stagniert nichts und wird spannend, da ohne Wechsel der Musik plötzlich eine neue Textzeile kommt... GEIL!
Kein Outtro, aber trotzdem passt es zum Anfang des nächsten Songs^^
Los
Oh, wie schön, ein Experiment! Der Text spricht vollkommen für sich, sehr interessant umgesetzt, vor allem musikalisch! Hat ganz klare Country-Anlagen, sehr gut komponiert das Ganze! Mein Ersteindruck war : Absolut cool! Daran hat sich auch noch nichts geändert.. wenn ich's höre, muss ich mich bewegen und wenn ichs nicht höre, muss ich die Gitarren nachahmen^^ (Ba-da Ba-da Ba-da Ba-damm...)... Ein Song in eigener Sache pro Album kann wirklich nicht schaden (anderes Beispiel : Link 234), vorallem wenn er so cool umgesetzt wurde
Amerika
Bombastisch! Begleitet von Gitarren"teppichen" und Streichern (da-da da-da dad - da-da da-da-dad - ded-ded-ded statt melodischen Riffs, mit denen ein Lied auch auf den Sänger verzichten könnte und immernoch richtig Melodie hätte) bestimmt allein Tills Stimme und die Chöre die Melodie.. und selbstverständlich reißt einen selbige sofort mit und lässt auch den Text nie wieder vergessen^^. Das Thema ist sehr gut gewählt und... sagen wir mal "weise" und natürlich sehr gut umgesetzt worden.... Keine allzu harsche Kritik, kein politischer Schmarrn, wie ihn andere gern praktizieren... Sie sagen, was Sache ist und mischen dies mit einer Prise Satire... Amerika ist eigentlich ein sehr ernster Song, aber wird ins Gegenteil präsentiert... WUNDERBAR
Nanu? Wenn man Amerika einzeln durchhört, fällt einem auf, dass der Abschlusschorruf ein wenig abgehackt wirkt... Tjoa, den letzten Fitzel finden wir in Moskau, aber das wiederum auch nur, wenn wir beides hintereinander hören... Moskau einzeln sieht man den Fussel nicht an
Moskau
Der Chorruf von Amerika verschmelzt nach dem ersten Schlag mit dem Massengetümmel im akustischen Hintergrund von Moskau, der schönsten Stadt der Welt Witzig, rasant, ansprechend, ein Geschenk für die Russen-Rammis. Dieses Ding hat mich auch sofort mitgerissen und ich musste mich durch und durch bewegen, konnte nicht stillsitzen, das hat irgendwie Zeug zu einem Kultsong^^.. Die Assoziationen sind wirklich witzig und einfallsreich, zugleich nachvollziehbar!
Jau, das Lied hallt dem Ende entgegen....
Morgenstern
Ein hübscher Chor..... der einsetzende Schlagzeugpart läutet das Lied ein... sofort ein cooles Riff, das sehr gut mit Tills Gesang harmoniert, das Schlagzeug tut seinen Teil immer bei Einsetzen der Gitarre, irgendwann läuft das Schlagzeug durchgehend und es kommen einige Synthesizer-Klänge dazu... der Refrain :
Sehr melodisch, perfekte Kombination von Till und Chor - Suuuper!
Seit der ersten veröffentlichten Textzeile "Sie ist hässlich, dass es graut, wenn sie in den Himmel schaut" wusste ich, dass dies eines meiner Favouriten werden wird und das ist es letztendlich auch geworden
Herrliches, altdeutsches Vokabular, geistreich, sehr melodisch... GEIL
Kein richtiges Outtro
Stein um Stein
Das Intro passt wieder zum vorigen Lied^^ Herrlich wieder zum Entspannen... Ziemlich interessanter Sprechgesang.... Der Wendepunkt der "Ich baue ein Häuschen dir"-Geschichte ist auch bemerkenswert... wo der Hörer schon bei "Keine Fenster, keine Tür" und "nie wieder ausziehen" sehr skeptisch wird, bricht es plötzlich los : Und du sollst Teil DES GANZEN SEIN! STEIIIIIIN UM STEIIN - MAUER ICH DICH EIN... etc.. Ja, die Liebe kennt viele Gesichter... Das Lied kann man übrigens auch wunderschön im Sims2-Baumodus hören :evilgrin:
Heirate Mich V2^^
Ohne Dich
Oh nein... Was der mir Song mir an Erinnerungen wieder ausgräbt, setzt mir echt zu.... aber objektiver betrachtet ist es eine wunderschöne Ballade! Zeitlos, herrlich gesungen! Ich dachte eigentlich, Nebel wäre nicht zu übertreffen.
Zum Outtro kann ich nichts sagen, hab's nie komplett zuendegehört
Amour
Textlich saugut, Musikalisch gefällt's mir auch sehr gut.. Wirklich klasse, was hier an Assoziationen rausgearbeitet wurde! Den Synthesizer-Part ab 4:00 Minuten finde ich auch sehr ansprechend; bemerkenswert auch, wie sich die Melodie mittendrin wandelt. Aber könnte etwas mehr Promotion vertragen, geht ein wenig unter, der Song; naja mal sehen, evtl. wird's noch nach dem Album als Single ausgekoppelt
FAZIT:
AAAA.....AAAAAHHOIIIIII!! Es ist ALLES, aber nicht das, was ich erwartet hatte und das ist auch gut so, liebe Genossinnen und Genossen!!
Ich bin absolut begeistert!
Das beste R+-Album bisher!
K A U F E N K A U F E N K A U F E N ! ! !
Einige können das Album, in welcher Form auch immer, bereits ihr Eigen nennen, bevor das Teil am Montag offiziell endlich bei uns erscheint!
- Bevor ihr weiterlest : Eventuell Spoilergefahr -
Bitte postet hier eure Meinung, wahlweise zur Platte im Ganzen oder zu jedem Song einzeln (zweiteres wär' besser *g*)
Reise, Reise
Von vorne bis hinten ein meisterhaftes Lied...
Eine winzige Trommeleinlage, als wenn eine Szenerie eingeblendet wird : Zunächst Meeresrauschen, man hört Möwen....
es folgen sanfte Synthesizerklänge mit "Ruuuudern!"-Rufen im Hintergrund...
langsam wird man von dem Lied "an die Hand genommen"..Geigen setzen ein.. der erste richtige Schlagzeugpart, der Rhythmus ist vermittelt...
Dann geht es los : Ein langgezogenes Gitarrenriff, das mit dem einsetzenden Streicherorchester und warmen Chorklängen einen musikalisch-stürmischen Aufwind entfacht; das muss man einfach genießen...
es beruhigt sich kurz -> man wird wieder verstärkt an die Hand genommen - ein flinkes Gitarrenriff, das direkt zu Bewegungen verleitet. Die Gitarre setzt aus, Chöre im Hintergrund + Schlagzeug, während Till die erste Strophe noch sehr sachte singt...
Dann eine Art Bridge mit einer Kehlkopf-Stimme : Aaaaaahhhh...... Aaaaahooooiiiiiii.....
Schlagzeug setzt aus, das Streichorchester setzt wieder ein....Der Refrain : Wieder dieser bombastisch-warme Aufwind verbunden mit der maskulinen Stimme, die wir alle so sehr lieben.. (in Perfektion!)...
Sofort geht dieser in Fleisch und Blut über, man muss mitsingen, man muss sich treiben lassen!
Besonders nennenswert ist auch, wie die letzte Wiederholung des Refrains langsam in einem Akkordeonsolo mündet; die "Ruuuuuudern!"-Rufe setzen auch wieder ein -> herrlich! Wenn man genau hinhört, kann man das Klappern der Tasten hören, was bei mir eine Art heimische Atmosphäre geschaffen hat; ich habe das komplette Lied einfach genossen und tue es sicher noch viele weitere Male!
Während man sich von der "Reise" beim Solo erholt, beginnt das Akkordeon immer leiser zu werden, bis einem urplötzlich ohne Vorwarnung einer der "Brecher" dieses Albums um die Ohren gepfeffert wird :
Mein Teil
Hart, deftig, düster - hier wird man wirklich mitgerissen! Der Kannibalenfall um Computertechniker Armin Meiwes, der sich über ein Kannibalenforum ein Opfer, bzw. eine Befriedigung für seine kranken Phantasien gesucht hat, wurde hier eindrücklich, düster und skurril in einem Nackenbrecher verpackt! In den Strophen geht es um Eindrücke, Empfindungen und Handeln des Opfers...
Teils gehen die Formulierungen schonmal an die Nieren : "Muss ich auch mit der Ohnmacht kämpfen, ich esse weiter unter Krämpfen", gesungen in einer verzerrten Stimme mit leicht österreichischem Akzent, was ein wenig geisteskrank wirkt;
das wird auch sehr von der Musik unterstützt.. harte Riffs, gepaart mit sehr "echtem" Schlagzeug, Schreien wie aus einem Irrenhaus und weiteren verrückt bis krassen Geräuschen...
der Refrain ist der Kern des Ganzen... sofort wird man von ihm umgeschmissen und muss haltlos mitgröhlen, so expressiv gesungen und gespielt ist er... gepaart mit einem "andeutungsreichen" Video war es der perfekte Skandal zum Comeback der Berliner!
Einerseits ein schöner Nackenbrecher, andererseits hielt es bestimmt jeder schonmal für interessant, wie das Opfer bei so einem Verzehr denkt. Im Fall aus Rothenburg war es absolute Absprache zwischen "Metzgermeister" und Opfer; dieser Song soll folglich auch zum Nachdenken anregen, ob eine so konkrete Absprache zu verurteilen ist. Sehr guter Titel!
Ausgeleitet durch nonnenartige Chöre mit düsterem Touch, folgt der nächste Geniestreich :
Dalai Lama
Die Neuinterpretation bzw. moderne Fassung von Goethes "Erlkönig"... Ich denke, man sollte das Original gelesen haben, um den künstlerischen Geist hinter diesem Lied völlig nachvollziehen zu können (**KLICK**)... Teils wird das Original in der rammsteinischen Fassung gedeutet :
Original :
»Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.«
Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an!
Erlkönig hat mir ein Leids getan! -
Dem Vater grauset's, er reitet geschwind,
Er hält in den Armen das ächzende Kind,
Erreicht den Hof mit Mühe und Not;
In seinen Armen das Kind war tot.
Dalai Lama :
Komm her
Bleib hier
Wir sind gut zu dir
Komm her
Bleib hier
Wir sind Brüder dir
Der Vater hält das Kind jetzt fest
Hat es fest an sich gepresst
Wehrt sich jetzt in Atemnot
Doch die Angst kennt kein Erbarmen
So der Vater mit den Armen
Drückt die Seele aus dem Kind
Diese setzt sich auf den Wind
Und singt:
Komm her
Bleib hier
Wir sind gut zu dir
Komm her
Bleib hier
Wir sind Brüder dir
- Man könnte beide Fassungen mischen und hätte als Ergebnis ein Gedicht, dass man nicht mehr interpretieren müsste!
Falls das nicht schlüssig erklärt war, bitte nachfragen!
Wenn man sich den Erlkönig als Ausgangsfassung vor Augen hält, fällt einem auf, dass eine neue Fassung mit völlig neuen Reizen wirklich ein ganzes Stück Talent verlangt und das hat Herr Lindemann bei Weitem nicht nur im genannten Beispiel bravourös bewiesen, wie ich finde.
Zum Titel : Die Wahl eines Dalai Lamas läuft in der Regel so ab, dass die Herren, deren die Wahl des nächsten Dalai Lamas aufgetragen wurde, eine Vision haben, in der sie die Reinkarnation des Vorgänger-Dalai-Lamas sehen und diese dann aufsuchen. Dalai Lamas Wesen die sich aus Mitgefühl entschlossen haben durch Reinkarnation wieder in das Leben oder 'in die normale Existenz' einzutreten um anderen Wesen zu dienen, obwohl sie als Erleuchtete Wesen (Buddha-Natur) den Kreislauf der Wiedergeburt hätten verlassen können.
Ich sehe es so, dass der Erzähler dieses visionäre Auswahlverfahren kritisert oder zumindest die Lage der ratlosen Hinterbliebenen schildert (evtl. ein wenig übertrieben, aber ich denke auch nicht, dass der Titel nun explizit auf jede Zeile zu beziehen ist, sondern nur Ansätze des Erlkönigs enthält, im Nachhinein ist der Titel auch nicht allzu wichtig, aber SEHR interessant gewählt, Respekt!)...
"Komm her, bleib hier, wir sind Brüder dir" (=Mönchbrüderschaft, die in dem Fall aufgezwungen und nicht belegbar ist)... soweit mein Interpretationsansatz... Übrig bleibt ein geniales Lied, das ich mir auch noch in zig Jahren anhören werde
Ausgeleitet durch ein Echo, der letzten Instrumente; der Beckenklang am Ende wird plötzlich wieder lauter und mündet in einem fffffffffffffffFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFUPP.....
Keine Lust
*dasmusikalischevakuumwirdaufgelöst*-PAFF....... ein verträumtes Intro, das einem wieder eine kurze Pause vom voherigen Song gibt, aber noch beinahe die selbe Melodie hat, bevor es wieder "voll in die Fresse" gibt, mit gnadenlosen und rasanten Riffs, die einen sehr interessanten Text einleiten; wir sind hier beim zweiten richtigen "Brecher" des Albums angelangt...
Ich hab' keine Lust, Ich hab' keine Lust, Ich hab' keine Lust, Ich hab' keine Lust,.... Ich hätte Lust mich auszuziehen, hab keine Lust, mich nackt zu sehen etc... hätte Lust mit großen Tiere, keine Lust es zu riskieren... keine Lust mich zu wiegen, keine Lust zu verdauen.... keine Lust... keine Lust... hm.... ersten Ansatz zur Interpretation findet man erst gegen Ende "Lustlos fasse ich mich an und merke bald, ich bin schon lange kalt..... so kaaalt... mir ist kaaaaaaalt..."..
Das ist wieder offen für verschiedene Interpretationen; das ist auch sehr schön an Rammstein^^.. Tja.. wie soll man's zusammenfassen : "Wer rastet, der rostet"? Wie auch immer.. Hinter dem Text steckt mehr als anfänglich vermutet und wird erst durch die Pointe ein wenig aufgedeckt; ansonsten erwartet uns hier angenehm ruppige, harte Musik, die wieder zur Bewegung animiert.. der Refrain hat wieder etwas Bombastisches, worauf ich ja persönlich besonders stehe . Ich find's auch sehr gut, dass die letzte Strophe auf der bombastischen Schiene des vorhergehenden Refrains mitfährt; es stagniert nichts und wird spannend, da ohne Wechsel der Musik plötzlich eine neue Textzeile kommt... GEIL!
Kein Outtro, aber trotzdem passt es zum Anfang des nächsten Songs^^
Los
Oh, wie schön, ein Experiment! Der Text spricht vollkommen für sich, sehr interessant umgesetzt, vor allem musikalisch! Hat ganz klare Country-Anlagen, sehr gut komponiert das Ganze! Mein Ersteindruck war : Absolut cool! Daran hat sich auch noch nichts geändert.. wenn ich's höre, muss ich mich bewegen und wenn ichs nicht höre, muss ich die Gitarren nachahmen^^ (Ba-da Ba-da Ba-da Ba-damm...)... Ein Song in eigener Sache pro Album kann wirklich nicht schaden (anderes Beispiel : Link 234), vorallem wenn er so cool umgesetzt wurde
Amerika
Bombastisch! Begleitet von Gitarren"teppichen" und Streichern (da-da da-da dad - da-da da-da-dad - ded-ded-ded statt melodischen Riffs, mit denen ein Lied auch auf den Sänger verzichten könnte und immernoch richtig Melodie hätte) bestimmt allein Tills Stimme und die Chöre die Melodie.. und selbstverständlich reißt einen selbige sofort mit und lässt auch den Text nie wieder vergessen^^. Das Thema ist sehr gut gewählt und... sagen wir mal "weise" und natürlich sehr gut umgesetzt worden.... Keine allzu harsche Kritik, kein politischer Schmarrn, wie ihn andere gern praktizieren... Sie sagen, was Sache ist und mischen dies mit einer Prise Satire... Amerika ist eigentlich ein sehr ernster Song, aber wird ins Gegenteil präsentiert... WUNDERBAR
Nanu? Wenn man Amerika einzeln durchhört, fällt einem auf, dass der Abschlusschorruf ein wenig abgehackt wirkt... Tjoa, den letzten Fitzel finden wir in Moskau, aber das wiederum auch nur, wenn wir beides hintereinander hören... Moskau einzeln sieht man den Fussel nicht an
Moskau
Der Chorruf von Amerika verschmelzt nach dem ersten Schlag mit dem Massengetümmel im akustischen Hintergrund von Moskau, der schönsten Stadt der Welt Witzig, rasant, ansprechend, ein Geschenk für die Russen-Rammis. Dieses Ding hat mich auch sofort mitgerissen und ich musste mich durch und durch bewegen, konnte nicht stillsitzen, das hat irgendwie Zeug zu einem Kultsong^^.. Die Assoziationen sind wirklich witzig und einfallsreich, zugleich nachvollziehbar!
Jau, das Lied hallt dem Ende entgegen....
Morgenstern
Ein hübscher Chor..... der einsetzende Schlagzeugpart läutet das Lied ein... sofort ein cooles Riff, das sehr gut mit Tills Gesang harmoniert, das Schlagzeug tut seinen Teil immer bei Einsetzen der Gitarre, irgendwann läuft das Schlagzeug durchgehend und es kommen einige Synthesizer-Klänge dazu... der Refrain :
Sehr melodisch, perfekte Kombination von Till und Chor - Suuuper!
Seit der ersten veröffentlichten Textzeile "Sie ist hässlich, dass es graut, wenn sie in den Himmel schaut" wusste ich, dass dies eines meiner Favouriten werden wird und das ist es letztendlich auch geworden
Herrliches, altdeutsches Vokabular, geistreich, sehr melodisch... GEIL
Kein richtiges Outtro
Stein um Stein
Das Intro passt wieder zum vorigen Lied^^ Herrlich wieder zum Entspannen... Ziemlich interessanter Sprechgesang.... Der Wendepunkt der "Ich baue ein Häuschen dir"-Geschichte ist auch bemerkenswert... wo der Hörer schon bei "Keine Fenster, keine Tür" und "nie wieder ausziehen" sehr skeptisch wird, bricht es plötzlich los : Und du sollst Teil DES GANZEN SEIN! STEIIIIIIN UM STEIIN - MAUER ICH DICH EIN... etc.. Ja, die Liebe kennt viele Gesichter... Das Lied kann man übrigens auch wunderschön im Sims2-Baumodus hören :evilgrin:
Heirate Mich V2^^
Ohne Dich
Oh nein... Was der mir Song mir an Erinnerungen wieder ausgräbt, setzt mir echt zu.... aber objektiver betrachtet ist es eine wunderschöne Ballade! Zeitlos, herrlich gesungen! Ich dachte eigentlich, Nebel wäre nicht zu übertreffen.
Zum Outtro kann ich nichts sagen, hab's nie komplett zuendegehört
Amour
Textlich saugut, Musikalisch gefällt's mir auch sehr gut.. Wirklich klasse, was hier an Assoziationen rausgearbeitet wurde! Den Synthesizer-Part ab 4:00 Minuten finde ich auch sehr ansprechend; bemerkenswert auch, wie sich die Melodie mittendrin wandelt. Aber könnte etwas mehr Promotion vertragen, geht ein wenig unter, der Song; naja mal sehen, evtl. wird's noch nach dem Album als Single ausgekoppelt
FAZIT:
AAAA.....AAAAAHHOIIIIII!! Es ist ALLES, aber nicht das, was ich erwartet hatte und das ist auch gut so, liebe Genossinnen und Genossen!!
Ich bin absolut begeistert!
Das beste R+-Album bisher!
K A U F E N K A U F E N K A U F E N ! ! !