Ich mochte die Onkelz bis zur "Heilige Lieder". Danach...also ab dem schwarzen und weißen Album, haben sie versucht krampfhaft tiefsinnige / philosophische Texte zu machen, und das ist in meinen Augen nicht gerade die Stärke der Onkelz. Der "dreckige Charakter" (den sie besonders auf der "Wir ham noch lange nicht genug" noch hatten), ist ab dem schwarzen und weißen Album plötzlich verschwunden gewesen, und alles lief nurmehr über die Einstellung: "Die Gesellschaft ist böse, und wir sind jetzt krampfhaft, verbissen und um jeden Preis die totalen Individualisten, die alles und jeden anprangern und beschimpfen".
Ab der "Hier sind die Onkelz", habe ich mir kein Album von ihnen mehr gekauft, denn da war ein Text eigentlich wie der andere. Immer das selbe Thema, immer die selben "Anprangerungen", immer das selbe Muster - Lied für Lied. Das war schon recht ermüdend.
Was die Sache mit der rechten Vergangenheit der Onkelz betrifft. Wen juckt's. Viele der Bands, die heute als unpolitisch, oder auch als "Punk Ikonen" gelten, waren mal für gewisse Zeit auf der leicht bis militant rechten Schiene....zum Beispiel U.K. Subs, Last Resort,...
War damals halt "in"....so wie heute Punk und Gesellschaftskritik "in" ist. Wenn man heute durch die Einnahmen seiner Band leben will, muss man den Leuten halt das rüberbringen, was sie unbedingt hören wollen. Diese Tatsache mag vielen nicht gefallen, aber so ist es nunmal. Die Onkelz sind da bei weitem kein Einzelfall.