Der Link-Thread

Auch wunderschön zu sehen, wie die Sprecher der US-Streitkräfte im Nachhinein die Präsenz der Journalisten übergehen und ständig nur von Aufständischen sprechen.

Sowas sollte sich jeder deutsche Soldat anschauen müssen bevor er nach Afghanistan zieht um sein Gehalt aufzubessern, pardon, um das heilige Vaterland zu retten.
 

Saliva

Orbb
diese vollidioten sollte man auf lebenszeit wegsperren. denen ist doch heute noch nicht klar was sie getan haben und wird es auch nie. allein das lachen weil sie über die leiche gefahren sind. dafür gibt es einfach keine entschuldigung. diese soldaten sind für mich keine menschen sondern der bodensatz des abschaumes.
 

Pantheon

Maledict
Im TV wird doch ständig Gewalt gezeigt, da ist das, was man im Video sieht noch relativ "harmlos" dagegen.
 

CruSAdeR

Maledict
Wo wird denn im Fernsehen ständig reale Gewalt gezeigt? In den Nachrichten sieht man immer nur Soldaten ins nichts feuern. Wo und wie die Schüsse ankommen, kann man nie sehen. Und das ist auch gut so. Verletzte sieht man oft. Tote auch nur extrem selten.


Kann mich mal kurz einer aufklären, um was es da jetzt genau geht? Hab nicht so viel Lust, mir 30 Minuten lang anzugucken, wie Leute getötet werden. Von dem bissel, was ich gesehen hab, wüsste ich nicht, wie wir als Zuschauer schließen sollen, ob das jetzt Zivilisten oder Terroristen sind...
 

Pantheon

Maledict
Als ich noch regelmäßig TV geguckt habe, waren blutüberströmte Menschen keine Seltenheit, kann mir nicht vorstellen, dass sich das geändert hat.

Und in dem Video geht es um die Besatzung eines Apache Kampfhubschraubers, die meinen einen bösen Mann mit einem Raketenwerfer gesehen zu haben und deswegen das Feuer auf ihn und ein gutes Dutzend anderer Leute eröffnen. Stellt sich allerdings raus, dass der Raketenwerfer eine Kamera und der böse Mann ein Journalist war und die restlichen Leute (darunter zwei Kinder) niemandem etwas böses wollten.
Später kommt dann noch eine Einheit dazu, inkl. Humvee, die dann auch über eine der Leichen fährt, was einen Soldaten und seinen Kollegen wohl zu amüsieren scheint und auch sonst haben die Soldaten äusserst gute Laune.
 

Saliva

Orbb
Die Aufnahmen zeigen einen Luftangriff auf eine Menschengruppe in Bagdad am 12. Juli 2007. Ein Helikopter schwebt über einem Platz, der von einer kleinen Menschengruppe überquert wird. Die amerikanischen Soldaten meinen, bewaffnete Aufständische zu sehen, bewaffnet mit AK47s und einer Bazooka. Einer meldet Schüsse. Die Helikopter-Besatzung fordert eine Einsatzerlaubnis an. „Request permission to engage“, heißt das in der militärischen Ausdrucksweise. Dann wird das Feuer eröffnet.

Einige Zeit später erscheint ein Minibus, dessen Insassen einen Verletzten aufsammeln, vermutlich Noor-Eldins Assistenten Said Chmagh. „Come on, let us shoot“, fordert einer der Soldaten ungeduldig von der Kommandatur, obwohl keine Bewaffneten in Sicht sind. Daraufhin wird der Bus ebenfalls beschossen.

Schließlich tauchen amerikanische Panzer auf. Als sie über einen am Boden liegenden Körper zu fahren scheinen, kommentieren die Soldaten im Helikopter das mit einem lapidaren Lachen. „Really? – Yeah“. Nachdem zwei Kinder aus dem Bus evakuiert wurden, schieben sie die Schuld an deren Verletzung auf die Iraker: „Well it’s their fault for bringing kids in to a battle.“

Insgesamt starben bei dem Vorfall vor zwei Jahren mindestens elf Personen. Die beiden Kinder, die sich in dem zu Hilfe eilenden Minibus befanden, wurden verletzt. Warum die Gruppe beschossen wurde, ist nicht klar. Das amerikanische Militär behauptet, sich an die Regeln für den Einsatz („rules of engagement“) gehalten zu haben. Es gab zuerst an, alle Getöteten seien Aufständische gewesen, später hieß es, die Soldaten hatten auf Schüsse reagiert.

Das Video enthält vieles von dem, was modernen Krieg ausmacht. So zeigt es das zutiefst asymmetrische Verhältnis zwischen den Piloten und Personen am Boden. Aber am eindrucksvollsten ist es als Abbild der moralischen Deformation der Soldaten. Oder, wie Assange es nennt, ihrer „Entwürdigung“.

Die Kommentare der Helikopter-Besatzung könnten genauso gut von CounterStrike spielenden Jugendlicher kommen. Es scheint, als sei der Krieg für sie wie ein Videospiel, bei dem es darum geht, durch das Abschießen von Gegnern eine möglichst hohe Punktzahl zu erreichen. Sie freuen sich über gelungene Schüsse – „nice. good shoot’n. – thank you“ – und wirken geradezu ungeduldig, wenn sie auf den Befehl zum Töten warten.

Eingeschworen darauf, dass es sich bei den Menschen dort unten um ihre Feinde handelt, schweben sie über dem Geschehen. Wen sie beschießen, sehen sie nur auf einem Bildschirm. Gesichter kann man darauf nicht erkennen, die Personen am Boden sind aus dieser Perspektive genauso virtuell und anonym wie gegnerische Avatare in einem Videospiel. Dabei bleibt es unverzeihlich, aber natürlich gewollt, dass diese jungen Amerikaner ihre Situation nicht durchschauen, sondern genau so annehmen.

In einer Szene kriecht eine getroffene Person verwundet über den Boden, vermutlich ist es Said Chmagh. Die Soldaten feuern ihn an, endlich eine Waffe zu nehmen. Warum? Weil sie ihn dann erschießen dürfen, das sagen die „rules of engagement“. Töten als Teil eines Spiels – mit einfachen Regeln und scharfen Waffen.

geklaut von spreeblick.de
 
Originally posted by CruSAdeR@Mittwoch, 07.April 2010, 15:13 Uhr
Wo wird denn im Fernsehen ständig reale Gewalt gezeigt? [...]


Kann mich mal kurz einer aufklären, um was es da jetzt genau geht? Hab nicht so viel Lust, mir 30 Minuten lang anzugucken, wie Leute getötet werden. Von dem bissel, was ich gesehen hab, wüsste ich nicht, wie wir als Zuschauer schließen sollen, ob das jetzt Zivilisten oder Terroristen sind...
Stimme hier Crusi erstmal zu. Blut auf dem Boden und blutüberströmte Menschen sieht man z.B. nach Bombenanschlägen oder Erdbeben. Aber selten blutige Leichen auf dem Boden, Leichenteile oder Beschuss von Menschen.

Zum zweiten: Nur die "full source" ist 30 Min. Hab ich auch nicht gesehen. Aber man soll wohl auch einen Raketenangriff darin sehen (siehe unter "Photos"). Es gibt noch eine editierte Fassung mit nur ca. 17 Min. und diversen Einblendungen. Hab noch mehr von solchen Videos. Ist immer ganz spannend zuzuhören, was da gefunkt wird.
Und das Video wurde von Reuters und Wikileaks erstellt. Da arbeiten nicht die schlechtesten Journalisten. Ich glaube schon, dass die es einschätzen können, wenn ihre Kollegen da drauf zermatscht werden.
 

CruSAdeR

Maledict
Auf die 17 Minuten hatte ich auch keine Lust. Und 30 Minuten klingt dramatischer. :)

@Saliva: Da das nicht von dir ist, spreche ich dich damit nich direkt an. Aber:
Ich finde es eine absolute Frechheit, als Außenstehender Soldaten zu kritisieren, die da ihr Leben riskieren. Wir haben doch absolut gar keine Ahnung, wie es ist, da jeden Tag sein Leben zu riskieren und andere Menschen töten zu müssen. Vielleicht ist das die einzige (oder zumindest beste) Möglichkeit, um damit fertig zu werden, wenn man es nicht "so ernst" nimmt. Wenn die mit ihren Kameraden funken und sich für Abschüsse gratulieren, kann man daran imo nichts aussetzen. Dass Krieg nicht menschlich und sauber ist, sollte man irgendwie vorher verstanden haben. Und dass die Soldaten den Feind dabei möglichst wenig als normale Menschen ansehen wollen, ist doch wohl auch klar. Wenn die Soldaten bei jedem Abschuss in Tränen ausbrechen würden, würde man einen Krieg kaum gewinnen. Außerdem haben sich die Soldaten, soweit ich das jetzt mitbekommen habe, an die Vorschriften und Befehle gehalten.

Das einzige, was man untersuchen kann, ist, ob die Befehlshabenden falsche Entscheidungen getroffen, natürlich nur unter Berücksichtigung der Informationen, die die zu dem Zeitpunkt hatten.
 
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